Stahlkocher kennen das zyklische Geschäft: In
regelmäßigen Abständen schnellt ihr Geschäft in die Höhe, um dann
wieder abzufallen. Doch die aktuelle Stahlkrise ist nicht allein mit
den üblichen Nachfrageschwankungen auf dem Weltmarkt zu erklären. Da
ist die Eurokrise, die Bestellungen vor allem aus überschuldeten
Ländern Südeuropas zum Erliegen bringt. Da ist die Autokrise, die
deutschen Herstellern gute Geschäfte nur noch in China beschert. Da
ist die Ungewissheit durch die Energiewende, die einerseits das für
die Stahlbranche wichtige Pipeline- und Kraftwerksgeschäft hemmt. Und
andererseits die Energiekosten, die den Stahlunternehmen zusätzliche
Risiken aufbürden. Arcelor Mittal, Thyssen-Krupp, Salzgitter – die
großen Stahlkocher reagieren mit Werksschließungen, Arbeitsplatzabbau
und Verkauf von Unternehmensteilen auf die Krise. Thyssen-Krupp
trifft sie jedoch mit noch größerer Wucht. Das Stahl-Debakel in
Übersee und Kartellverfahren belasten die Essener noch viel mehr.
Umso bemerkenswerter wirkt da das Bekenntnis von Konzernchef Heinrich
Hiesinger zum Stahlgeschäft. Der Stahlstandort Duisburg ist
technologisch und strategisch für ihn immer noch ein Trumpf.
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