WAZ: Steag erwägt Übernahme von Vattenfall-Braunkohlegeschäft

Der Essener Stadtwerke-Konzern Steag erwägt einen
Kauf der ostdeutschen Braunkohle-Aktivitäten des Energieversorgers
Vattenfall. Das berichtet die in Essen erscheinende Westdeutsche
Allgemeinen Zeitung (WAZ, Mittwochausgabe) unter Berufung auf
Branchenkreise. „Das schaut sich Steag an“, sagte ein Insider, der
mit den Vorgängen vertraut ist. Von einer „guten Option“ ist die
Rede.

Die Steag befindet sich komplett in der Hand von Stadtwerken aus
den finanzschwachen Revierkommunen Bochum, Dortmund, Duisburg,
Dinslaken, Essen und Oberhausen. Der schwedische Energieversorger
Vattenfall will unter anderem den Tagebau in der Lausitz und
Kohlekraftwerke in Brandenburg und Sachsen verkaufen. Offiziell hält
sich die Steag zurück. „Zu den Spekulationen um Vattenfall äußere ich
mich nicht“, sagte Steag-Chef Joachim Rumstadt auf Anfrage der WAZ.

Hinter den Kulissen laufen nach Informationen der WAZ bereits
Rechenspiele für eine mögliche Übernahme. „Steag kauft mit Sicherheit
nicht zu dem Preis, der aufgerufen wird“, heißt es in
Branchenkreisen. Dem Vernehmen nach sind auch tschechische Konzerne
am Vattenfall-Braunkohlegeschäft interessiert. In der Politik und bei
der Gewerkschaft IGBCE gebe es aber Bestrebungen für eine „deutsche
Lösung“ unter Mitwirkung der Steag. Zu den Überlegungen zählt, ein
Finanzinvestor könnte mehrheitlich das Kapital beisteuern und die
Steag die Betriebsführung übernehmen. Die Essener Steag liegt
vollständig in den Händen von Stadtwerken aus Nordrhein-Westfalen.
Dortmund ist als größter Anteilseigner mit knapp 29 Prozent an der
Steag beteiligt. Bei Duisburg sind es 19 und bei Bochum 18 Prozent.

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de