WAZ: Steag will Eon Bahnstromgeschäft abjagen

Der fünftgrößte Stromerzeuger Deutschlands, die
Essener Steag, will nach Informationen der Zeitungen der
WAZ-Mediengruppe (Mittwochausgaben) das Bahnstromgeschäft vom
Eon-Konzern übernehmen. Entsprechende Gespräche zwischen den
betroffenen Bezirksregierungen Münster und Arnsberg sowie dem
NRW-Umweltministerium über Bahnstrom und Fernwärme haben im Herbst
2011 begonnen.

Derzeit liefern die Blöcke 1 bis 3 des Eon-Kraftwerks in Datteln
den 16,7-Hertz-Strom für die Bundesbahn. Die drei alten Blöcke will
Eon künftig durch den rechtlich umstrittenen Neubau Datteln 4
ersetzen. Offene Rechtsfragen führen allerdings zu Verzögerungen.
Heute entscheidet das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster darüber,
ob Eon die Betriebsgenehmigung für die Blöcke 1 bis 3 Ende 2012
verliert. Sollte dies der Fall sein, stellt sich die Frage, wie Eon
seinen Lieferverpflichtungen nachkommen kann. Hier will die Steag in
Bresche springen: Immerhin handelt es sich zunächst um einen
160-Megawatt-Auftrag.

Zudem winkt Steag ein lukrativer Auftrag im Fernwärmegeschäft. Wie
die Zeitungen weiter schreiben, wird der Eon-Konzern das
Steinkohle-Kraftwerk Shamrock in Herne abschalten. Stattdessen soll
künftig das Steag-Kraftwerk in Herne Fernwärme ins Eon-Netz
einspeisen. Entsprechende Gespräche stünden kurz vor dem Abschluss,
hieß es im Unternehmensumfeld von Eon.

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