Die Kanalisation in Nordrhein-Westfalen ist nach
Einschätzung der Bauindustrie nicht für die Folgen des Klimawandels
gewappnet. „Starkregenereignisse werden immer häufiger“, sagte Beate
Wiemann, die Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbands NRW, der
in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ,
Donnerstagausgabe). Daher seien größer dimensionierte Kanalnetze
erforderlich. Einer Studie zufolge, die der Verband in Auftrag
gegeben hat, besteht ein jährliches Investitionsdefizit von 1,0 bis
1,3 Milliarden Euro im Bereich der öffentlichen Kanalisation in NRW.
Knapp 30 Prozent des nordrhein-westfälischen Kanalnetzes unter
der Erde seien älter als 50 Jahre. Entsprechend groß sei der
Erneuerungsbedarf. „Unsere Kanäle halten dem Klimawandel nicht
stand“, mahnte Wiemann.
Auch Helmut Dedy, Geschäftsführer des Städtetages
Nordrhein-Westfalen, betonte, die Kommunen seien gefordert, „ihre
Infrastruktur für Starkregenereignisse, Sturzfluten oder Dürrezeiten
anzupassen“. Die reguläre Straßenentwässerung sei mitunter nicht in
der Lage, extreme Wassermengen abzuleiten, sagte auch Deliana Bungard
vom Deutschen Städte- und Gemeindebund. „Starkregenereignisse
überlasten häufig die Kanalnetze“, erklärte sie. Klar sei, dass der
kommunale Investitionsrückstand in Deutschland insgesamt gewaltig
sei.
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