WAZ: Telefónica gehört abgestraft. Kommentar von Sven Frohwein

O2 can do – O2 macht–s möglich. Mit diesem
Werbespruch wirbt die Telefónica-Tochter für ihr Mobilfunkangebot in
Deutschland. Doch lernfähig scheint der Münchener Anbieter nicht zu
sein. Spätestens seitdem US-Konzern Apple für das Erheben von
Ortsdaten massive Kritik einstecken musste, hätte den
Telefónica-Managern ein Licht aufgehen müssen: Will man das Vertrauen
der Kunden verspielen, muss man nur ihre Daten verscherbeln. Die
Entscheider scheint der drohende Vertrauensverlust wenig zu stören.
Das Geschäft mit den persönlichen Informationen ist einfach zu
verlockend, weil höchst lukrativ. Auch wenn Telefónica beteuert, man
habe noch keine Entscheidung über den Start der Datensammlung
getroffen: Allein der Gedanke, so etwas zu machen, gehört abgestraft.
Google hatte im Falle des Straßenbilderbuches Street View einmal
beklagt, deutsche Konsumenten seien besonders kritisch. Hoffentlich
entwickeln auch die Telefónica-Kunden genügend Empörung. Der Konzern
hätte es nicht anders verdient.

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