WAZ: Terror verändert unser Leben – Kommentar von Frank Preuß zum Anschlag in Barcelona

Nizza, Berlin, Stockholm, London, nun Barcelona:
Hört das nicht irgendwann einmal auf, fragen wir uns in der
Hilflosigkeit, die uns in solchen Momenten befällt. Zu befürchten
ist: So schnell nicht.

Zu verführerisch ist die Einfachheit dieses tödlichen Unterfangens
für den Terrorismus. Man rast mit einem Lastwagen oder einem Auto in
die Menge und tötet Menschen. Man stürmt ein Lokal und schießt um
sich. Das Risiko, bei der Vorbereitung erwischt zu werden, ist
weitaus geringer, als plante man einen Sprengstoffanschlag.

Die Primitivität solcher Attacken ist neben der Skrupellosigkeit
der Angreifer zur gefährlichsten Waffe des Terrors geworden. Die
Geheimdienste verhindern manches – das aber lässt sich kaum
vorhersehen.

Dass sich die Terroristen Metropolen aussuchen, die Millionen
Touristen jährlich anlocken, ist Teil des teuflischen Plans, das Gift
der Angst über den Globus zu verteilen. Und so trotzig morgen wieder
die „Jetzt-erst-recht“-Parolen skandiert werden, die Beteuerungen,
man werde sich nicht unterkriegen lassen: Der Terror verändert unser
Leben, das lässt sich nicht mehr bestreiten.

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