Es gibt gute Gründe, die Vorschriften für
Arznei-Tests an Menschen zu vereinfachen. Und es gibt genauso gute
Gründe, derartige Bestrebungen mit einem gesunden Misstrauen zu
beäugen. Denn die Pharma-Lobby ist mächtig in Brüssel – also dort, wo
EU-Gesetze ausgearbeitet werden. Die Vertreter der Unternehmen und
natürlich auch die Vertreter der branchenkritischen Verbände wissen,
wie sie sich bei EU-Kommission oder EU-Parlament Gehör verschaffen
können. Daher ist es gut, dass auch in Europa Gesetze einige Hürden
auf EU- und auf Staaten-Ebene nehmen müssen, bevor sie in Kraft
treten. Das gilt auch für den Gesetzesvorschlag zu Arznei-Tests. Denn
Menschen, die sich freiwillig und gegen Bezahlung als
Versuchskaninchen zur Verfügung stellen, sollten sicher sein, dass
ihr Wohlergehen Vorrang hat – vor dem der Pharmabranche. Ist das der
Fall, spricht nichts dagegen, Arznei-Tests zu erleichtern.
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