WAZ: Thyssen-Krupp ist im Wort – Kommentar von Thomas Wels

Für die Mitarbeiter der Edelstahlsparte des
Thyssen-Krupp-Konzerns kommt es womöglich doch knüppeldick. So sehr
die Mitarbeiter die Abtrennung vom Essener Konzern und die
Verselbstständigung begrüßt hatten, so sehr sorgen sie sich nun über
die Variante des geplanten Verkaufs: kein Börsengang, sondern der
Verkauf an den finnischen Wettbewerber. Das ist aus Sicht der
11 000 Beschäftigten die Angst-Variante. Jeder weiß, auch die
IG Metall, dass der Edelstahlmarkt auf Grund enormer Überproduktion
in Europa notleidend ist. Die Frage war nur: Geht die Konsolidierung
von Nirosta aus, was bei einem Börsengang eine Möglichkeit gewesen
wäre, oder geht sie von einem Wettbewerber aus. Eine Übernahme durch
die Outokumpu-Gruppe wird harte Einschnitten zur Folge haben. Die
Flüssigphase ist das Herz einer Edelstahlproduktion. Diese
aufzugeben, mag aus Sicht eines Weltmarkführes strategisch plausibel
sein. Für die Betriebsräte, die sich um die Absicherung der deutschen
Standorte zu kümmern haben, ist das schwer verdaulich. Es stehen
harte Verhandlungen an. Mit der zugesicherten Sozialverträglich steht
Thyssen-Krupp-Chef Hiesinger im Wort.

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