Hoppla, was ist denn bei RWE los? Dass eine Stadt
wie Essen in aller Öffentlichkeit die Dividendenpolitik des
Energiekonzerns aufs Korn nimmt, ist alles andere als ein
alltäglicher Vorgang. Im Stile eines professionellen Investors macht
der Essener Kämmerer Druck, fordert von RWE indirekt eine höhere
Dividendenrendite und droht ohne große Umschweife mit der Macht der
kommunalen Anteilseigner auf der Hauptversammlung. Der Vorgang lässt
erahnen, wie tief in Sachen RWE der Frust der Stadtkämmerer sitzt.
Die Jahre, in denen die kommunalen Haushalte von satten
Gewinnausschüttungen profitierten, scheinen vorbei zu sein. Gerade
den schwer verschuldeten Revierkommunen macht es zu schaffen, wenn
RWE kurzerhand die Dividende halbiert. Am Ende steht weniger Geld für
städtische Aktivitäten zur Verfügung, für Busse oder Straßenbahnen
zum Beispiel. Ob Städte wie Essen und Bottrop eine Mehrheit der
Aktionäre gegen die Dividenden-Kürzung organisieren können, bleibt
einstweilen eine offene, aber spannende Frage. Sicher ist: Wenn es um
die Dividende geht, muss RWE-Chef Peter Terium noch einige
Überzeugungsarbeit leisten.
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