WAZ: TK-Chef kritisiert Arznei-Pläne (neu: AOK Rheinland-Hamburg-Chef Jacobs)

TK-Chef Norbert Klusen hat die Pläne der Koalition,
die Arzneipreise für die Privaten Krankenversicherer zu senken,
scharf kritisiert. Zuvor war bekannt geworden, dass künftig auch die
Privaten von staatlichen Preisschranken und Zwangsrabatten der
Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) profitieren sollen. „Es kann nicht
sein, dass jetzt auch diejenigen finanziell davon profitieren, die
sich an dem solidarischen System nicht beteiligen“, sagte Klusen den
Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Dienstagausgaben). Von „brutaler
Klientelpolitik“ sprach Wilfried Jacobs, Chef der AOK
Rheinland/Hamburg. Dass die Privaten sonst gern ihre Exklusivität
betonten, nun aber von höheren Rabatten der GKV profitieren wollten,
sei eine „Trittbrettfahrer-Manier“. Der Chef der Techniker
Krankenkasse sieht eine massive Benachteiligung der GKV durch die
Pläne der Regierung. „Einerseits werden den gesetzlichen Kassen
Wettbewerbsvorteile durch Wahltarife mit Chefarztbehandlung oder
Einbettzimmer per Gesetz gestrichen. Andererseits zieht die PKV nur
Vorteile aus den Neuregelungen, die ja eigentlich die GKV stärken
sollten“, sagte Klusen.

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