Für Deutschlands größten Energiekonzern Eon könnte
ein Scheitern beim Bau des umstrittenen Steinkohlekraftwerks im
nordrhein-westfälischen Datteln teuer werden. „Etwa 80 Prozent des
Kraftwerks sind bereits gebaut. Wir haben schon mehr als eine
Milliarde Euro in das Projekt gesteckt“, sagte Eon-Deutschlandchef
Ingo Luge der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ,
Donnerstagausgabe). Die Bauarbeiten in Datteln ruhen seit Jahren.
Umweltschützer haben das Projekt „Datteln 4“ vor Gericht gestoppt.
Eon hofft nun auf Hilfe der Politik. Am Freitag (5. Juli) befasst
sich zunächst der zuständige Regionalverband Ruhr (RVR) mit dem
Vorhaben. Später liegt der Fall auch in der nordrhein-westfälischen
Staatskanzlei bei Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) zur
Entscheidung. Wann das neue Kohlekraftwerk in Datteln ans Netz gehe,
lasse sich „heute noch nicht abschließend sagen“, räumte Eon-Manager
Luge ein. „Wir sind jedenfalls optimistisch, Schritt für Schritt bei
den Plan- und Genehmigungsverfahren voranzukommen. Bis wir endgültig
grünes Licht der Behörden haben, werden allerdings noch einige Monate
ins Land gehen.“ Luge warb eindringlich für das milliardenschwere
Kraftwerksprojekt, das derzeit auf Eis liegt. „Es ist das modernste
und effizienteste Steinkohlekraftwerk Europas“, sagte der
Eon-Deutschlandchef. „Das bereits lange vor der Energiewende geplante
Kraftwerk, leistet einen wichtigen Beitrag zum Umbau der Strom- und
Wärmeerzeugung in NRW.“ Das neue Kohlekraftwerk könne sehr alte
Anlagen ersetzen. Hinzu komme: „Nirgendwo sonst in Deutschland kann
ähnlich viel Bahnstrom produziert werden wie im Kraftwerk Datteln 4.“
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