Man kann über zu hohe oder zu niedrige
Sicherheitsauflagen trefflich streiten. Doch was sich die Hersteller
von Kinderspielzeug erlauben, ist schlicht ein Skandal. Da finden
sich krebserregende Stoffe im Material oder die Ware ist so schludrig
kon-struiert, dass sie auseinanderfällt. Die Stiftung Warentest
moniert hier keine Einzelfälle, wenn vier von fünf getesteten
Produkten erhebliche Mängel aufweisen. Hier schlampt vielmehr eine
verantwortungslose Branche weitgehend unkontrolliert vor sich hin.
Auch lässt sich die Schuld an derlei Missständen nicht allein den
Chinesen zuweisen. Auch Waren aus anderen Ländern sind betroffen. Die
Verantwortungslosigkeit hat Gründe. Starke Kontrollen oder Strafen
muss die Industrie nicht befürchten. Die Aufsichtsbehörden in den
Ländern sind so stark unterbesetzt, dass sie mit den Überprüfungen
gar nicht hinterher kommen. Auch ist wohl die Einsicht in die
Gefährlichkeit der verwendeten Materialien nicht sonderlich
ausgeprägt. Selbst in der EU werden weitaus höhere Grenzwerte für
bestimmte Stoffe befürwortet. Denn die kritisierten Zutaten können
Kinder schädigen, müssen es aber nicht unbedingt. Gerade bei
Spielzeug sollte aber generell die höchste Warnstufe gelten, wenn es
um die Produktsicherheit geht.
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