Chinas Hacker waren 2012 fleißig. Allein auf die
Bundesregierung sollen sie über 1000 digitale Attacken gefahren
haben. Die Zahl der Angriffe auf deutsche Firmen dürfte weit höher
sein. Eine verlässliche Statistik darüber gibt es nicht. Unternehmen,
die einräumen, dass ihre IT-Infrastruktur Lücken aufweist, riskieren
nicht nur einen Imageschaden, sondern laufen auch Gefahr, dass sich
Kunden abwenden. Dazu passt auch, dass sich Innenminister und
Wirtschaftsminister seit Monaten über eine Meldepflicht für
Hacker-Attacken streiten. CSU-Mann Friedrich will Unternehmen
verpflichten, Angriffe auf ihre Computer den Behörden mitzuteilen.
FDP-Politiker Rösler fürchtet hingegen immense zusätzliche
Investitionen für Firmen und lehnt eine generelle Meldepflicht
deshalb ab. Rösler verkennt die Lage: Es muss nicht gleich ein
Hacker-Angriff auf einen Rüstungskonzern sein, der unabsehbare Folgen
hätte. Auch eine erfolgreiche Attacke auf einen Energieversorger
würde die Gesellschaft empfindlich treffen. Unsere Welt ist zu sehr
auf Computer angewiesen, als dass sie sich IT-Schwachstellen erlauben
kann.
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