WAZ: Verbraucher fischen im Trüben – Kommentar von Wolfgang Mulke

Der traditionelle Silvester-Karpfen kann auch in
diesem Jahr unbedenklich verspeist werden. Das ist aber schon fast
die einzige klare Aussage, die sich über den in Deutschland
angebotenen Fisch treffen lässt.

Kunden, die Wert auf einen nachhaltigen Fischfang und eine
umweltverträgliche Erzeugung legen, stehen in den Geschäften ratlos
da. Aus der Kennzeichnung lässt sich zu selten ablesen, ob der
Einkauf diesen Kriterien genügen würde. Nur bei den billigen
Handelsmarken und in den Bioläden klappt es ganz gut. Ansonsten
bräuchte der Kunde ein kleines Lexikon.

Denn die Liste der bedrohten Fischarten ändert sich immer wieder.
Auch ist die eine oder andere Art mal im Nordatlantik gefährdet, mal
ganz woanders. Ein Einkauf mit gutem Gewissen ist so kaum möglich.
Politik und Handel sind gefragt. Erstere müssen das ökologische
Gleichgewicht durch Fangquoten und Kontrollen sichern, letztere bei
ihren Zulieferern eine verlässliche Kennzeichnung durchsetzen.

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