WAZ: Verlockende Aussichten – Kommentar von Michael Kohlstadt

Es ist erklärte Absicht von VW-Chef Martin
Winterkorn: In wenigen Jahren soll Volkswagen der größte
Automobilhersteller der Welt sein. Dieses ambitionierte Ziel werden
die Wolfsburger wohl in erster Linie mit Unterstützung der wachsenden
Zahl von Chinesen schaffen, deren automobiles Herz so heftig für ein
Fahrzeug mit deutschem Markenlogo schlägt.

Schon jetzt setzt VW ein Drittel seiner Gesamtproduktion auf dem
größten Automarkt der Welt ab. Bei den Konzernmarken Audi und VW ist
die Abhängigkeit vom chinesischen Markt noch deutlicher zu spüren.
Auch BMW, Mercedes und Porsche treten auf dem boomenden Markt
zwischen Peking und Schanghai mächtig aufs Gaspedal.

Die Aussichten sind wahrlich verlockend. Die Erschütterungen, die
ein plötzlich rückläufiger chinesischer Markt bis tief ins Mutterland
des Automobils schicken würde – etwa, weil das Riesenland seine
Umweltprobleme nicht in den Griff bekommt – will man sich da gar
nicht erst ausmalen.

Doch nicht immer ist alles Gold, was glänzt: Auch Brasilien galt
lange als Eldorado der Autoindustrie. Inzwischen fährt der weltweit
viertgrößte Automarkt mit angezogener Handbremse.

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