Outokumpu hat gerade mal seit ein paar Tagen das
Sagen bei der früheren Edelstahl-Sparte von Thyssen-Krupp, da sorgen
die Finnen bereits für mächtig Wirbel. Erst kündigt Vorstandschef
Mika Seitovirta in einem Interview an, dass er europaweit nicht 1500,
sondern 2000 Stellen streichen will. Einen Tag später stiftet die
Konzern-Sprecherin Verwirrung. Der Einstand der Finnen am
Stahlstandort Ruhrgebiet ist verpatzt, das Vertrauen verspielt, bevor
am Montag das Tagesgeschäft im neuen Jahr erst wieder anläuft. Auch
wenn Outokumpu den Bochumern für 2015 eine faire Überprüfung der
Wirtschaftlichkeit der Edelstahlproduktion garantiert, ist es doch
mehr als fraglich, ob die weltweiten Überkapazitäten bis dahin
abgebaut sind und das Werk im Revier eine Zukunft hat. Thyssen-Krupp
kann mit dem Verkauf der Edelstahl-Sparte einen Teil seiner hohen
Schulden abbezahlen, hat sich in Bochum aber womöglich eine neue
Baustelle geschaffen. Fällt der Edelstahl weg, bekommt die
Warmbreitbandstraße ein Auslastungsproblem.
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