WAZ: Verunsicherte Truppe. Kommentar von Miguel Sanches

Die Bundeswehr ist eine Armee im Umbruch. Auch sie
spürt den Anpassungsdruck. Das ist der Preis der Modernisierung. Eine
Begleiterscheinung sind Zukunfts- oder Abstiegsängste. Vielen
Arbeitnehmern wird das vertraut vorkommen. Auch die Bundeswehr muss
sparen, ihr Personal abbauen. Sie leidet unter der Demografie, weil
die Pensionslasten drücken und der Nachwuchs bald fehlen wird. Und
auch die Klagen über die familienunfreundliche Belastung klingen
ähnlich.

Die Stimmung kann nicht gut sein. Da liest sich der Bericht des
Wehrbeauftragten sehr ehrlich, aufrichtig, authentisch, kurz:
betriebsnah. Wobei „miese Stimmung“ den Punkt nicht trifft.
Unsicherheit herrscht.
Gut möglich, dass der Veränderungsdruck
bleibt. Auch das kennt man aus der sogenannten freien Wirtschaft.

Bei der Bundeswehr trifft jede Neuordnung gerade junge Leute,
Menschen am Beginn ihres Berufsweges. Und sie verkaufen mehr als ihre
Arbeitskraft. Ihr Leben.

Die Opposition kritisiert nun, die Reform der Truppe sei von oben
herab verordnet worden. Da ist was dran. Auch so entsteht
Unsicherheit.

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