WAZ: Viele Bochumer Opelaner wollen erneut abstimmen

Nach dem Schließungsbeschluss des Opel-Aufsichtsrats
deutet sich ein neuer Anlauf der Beschäftigten im Bochumer Opel-Werk
und der IG Metall an. Viele Mitarbeiter würden sich eine erneute
Abstimmung über den Sanierungsplan wünschen. Das sagten Betriebsräte
und Vertrauensleute den Zeitungen der WAZ-Gruppe (Donnerstagausgabe).
Knut Giesler, NRW-Chef der IG Metall, bestätigte gegenüber der WAZ
den Stimmungswandel: „Wir werden von zahlreichen Mitgliedern bei Opel
angesprochen, die zwischenzeitig das Verhandlungsergebnis neu
bewerten.“ Giesler weiter: „Dauerhafte industrielle
Opel-Arbeitsplätze in Bochum, dafür sollte keine Chance ungenutzt
bleiben, auch wenn es nicht mehr die Fahrzeugproduktion ist. Sollten
sich die Stimmen mehren, werden wir natürlich prüfen, ob und wie
Lösungen in der jetzigen Situation noch zu erreichen sind.“

Zugleich wurden harte Vorwürfe gegen das Vorgehen des
Betriebsrates bei der ersten Abstimmung am 21. März laut. Ein
Vertrauensmann sagte: „Uns wurde suggeriert, dass es bei einer
Ablehnung weitere Verhandlungen und ein besseres Ergebnis geben
würde.“ Die Mehrheit habe dies geglaubt, er auch, berichtet der
Opelaner. „Jetzt glaubt die Mehrheit: Wir wurden fehlgeleitet.“ Ein
Stimmungsumschwung bei den Mitarbeitern und in deren gesamtem Umfeld
sei deutlich spürbar.

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