WAZ: Vom Nahverkehr und Kirchtürmen – Kommentar von Michael Kohlstadt

Über das Kirchturmdenken in der Region haben wir
schon oft berichtet. Beim Nahverkehr scheinen diese Kirchtürme
besonders hoch zu sein. Doch wenn sich die Rhein-Ruhr-Region als
attraktiver Ballungsraum präsentieren möchte, darf es bei Bussen und
Bahnen weder Stadtgrenzen noch Denkverbote geben.

Sicher: Auch in Berlin, dem nach dem Ruhrgebiet zweitgrößten
deutsche Ballungsraum, sind Bus- und Bahnfahrer durch den
störanfälligen ÖPNV leidgeprüft. Aber immerhin gibt es in der
Hauptstadt kein solches Kuddelmuddel aus diversen Zuständigkeiten wie
an der Ruhr.

Dem Verkehrsverbund jedenfalls fehlen schlicht und einfach die
Mittel, übergreifende Konzepte durchzusetzen. Die wahre Macht liegt
in den Händen der kommunalen Verkehrsbetriebe, also bei den Städten.
Die denken im Zweifel nur an sich und nicht ans große Ganze.

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