Es ist nicht vorbei. Nun ist die Justiz dran. Und
auch die Uni Bayreuth ist mit Karl-Theodor zu Guttenberg längst nicht
fertig. Ihm und allen in der Politik möchte man zurufen: „Guckt euch
Margot Käßmann an!“ Von der Ex-Bischöfin kann man Schadensbegrenzung
lernen.
Die CSU echauffiert sich: Einige in der Schwesterpartei waren
nicht solidarisch mit Guttenberg. Stimmt. Annette Schavan und Norbert
Lammert verhielten sich freilich nur rollengerecht. Ein
Parlamentspräsident darf nicht parteiisch sein. Und Schavan: Die
Wissenschaftsszene war längst in Aufruhr, als „ihre“ Ministerin klare
Worte zur Plagiats-Affäre fand. Schavan und Lammert hatten nur die
Wahl, sich vor allen oder vor der CSU unmöglich zu machen. Sie sind
sich selbst treu geblieben.
CSU-Chef Horst Seehofer hat gestern ein wenig gegrantelt. „Gut
gebrüllt, Löwe!“, werden sie in Bayern sagen. Damit sollte es auch
gut sein. Etwas anderes müsste die Parteien umtreiben: Die
Wahrnehmung der Bürger. Viele folgern aus der Affäre, man müsse nur
lang genug graben, dann fände sich in jedem Keller eine Leiche. Das
beschädigt alle. Es ist nicht vorbei, noch lange nicht.
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