WAZ: Vorgeschmack auf Schlimmeres. Kommentar von Sven Frohwein zur Datenpanne bei BMW

Eigentlich sind diese kleinen Helferlein im Auto
eine feine Sache – auch das System Connected Drive aus dem Hause BMW.
Denn diese Elektronikspielerei kann Leben retten. Im Falle eines
Unfalls ruft sie selbsttätig den Rettungsdienst, sollte der Fahrer
dazu nicht mehr in der Lage sein. Das geht natürlich über eine
Mobilfunkleitung, die Teil des Systems ist. Warum diese bislang nicht
verschlüsselt war, bleibt Geheimnis der BMW-Ingenieure. Eine
Unachtsamkeit? Die Bayern werden bei der Entwicklung künftiger
digitaler Helfer noch genauer hinschauen müssen. Durch den Hack des
aktuellen Systems wäre im schlimmsten Fall das Auto weggewesen. Wenn
aber künftig immer mehr Daten zwischen Internet und Fahrzeug
ausgetauscht werden, sind auch sensible persönliche Daten in Gefahr.
Größter anzunehmender Unfall: Hackern gelingt es in Zukunft, in das
Netzwerk selbstfahrender Autos einzudringen. Deshalb muss bei der
Entwicklung solcher Systeme der Datenschutz oberste Priorität
genießen. Ansonsten wird aus Elektronik, die Autofahrer schützen
soll, schnell eine Gefahr für Leib und Leben.

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