WAZ: Warnsignal der Geheimdienste. Kommentar von Miguel Sanches zu Salafisten

Zum Salafismus und zum Krieg gegen die IS-Milizen
haben Verfassungsschutz und Bundesnachrichtendienst gerade gemeinsam
eine Analyse abgegeben. Das ist erstens neu und zweitens ein Signal:
Im Kampf gegen den IS sind innere und äußere Sicherheit nicht klar
gegeneinander abzugrenzen. Dass sich der Krieg in Syrien auf
deutschen Straßen widerspiegelt und sich die ethnischen Konflikte
aufschaukeln, ist eine Sorge, die seit dem Sommer akut ist. Die
Krawalle der Hooligans in Köln haben uns vor Augen geführt, wie labil
die Lage ist. Das Warnsignal selbst kam von einer Seite, die man im
Zusammenhang mit dem Islamismus nicht im Auge hatte: den Hooligans.
Noch gefährlicher wird es, wenn Salafisten und Kurden aufeinander
losgehen, wie es der Verfassungsschutz befürchtet. Die Analysen der
Geheimdienste sind trostlos. Schnelle Erfolge sind weder im Kampf
gegen den IS in Syrien noch an der „Heimatfront“ in Sicht, wo der
Zulauf in die Salafistenszene ungebremst ist. Es wird uns in diesen
Tagen schmerzhaft bewusst, was fehlt: ein Präventionskonzept gegen
die Radikalisierung.

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