WAZ: Warum Verdi nun den Druck erhöht – Kommentar von Ulf Meinke zu Karstadt

Seit der österreichische Geschäftsmann René Benko
bei Karstadt das Sagen hat, ist es nicht ruhiger geworden um die
angeschlagene Warenhauskette. Stellenabbau, erste Filialschließungen:
Benko setzt auf eine scharfe Sanierung, nachdem der zunächst eher
sanfte Investor Nicolas Berggruen das Weite gesucht hatte. Die
Gewerkschaft Verdi versucht nun, den Kampf um den Kurs von Karstadt
zunehmend zu personalisieren und den vermögenden
Immobilienunternehmer Benko bei seiner Ehre zu packen.

In wenigen Tagen wird wieder über die Gehälter und Arbeitszeiten
der Karstadt-Beschäftigten verhandelt. Insofern überrascht es nicht,
dass Verdi den Druck auf Benko erhöht. Bemerkenswert ist gleichwohl,
wie laut die Gewerkschaft Alarm schlägt. Tausende Stellen und mehrere
Filialen sollen in Gefahr sein. Bleibt zu hoffen, dass diese
Befürchtung nicht zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung wird.

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