WAZ: Was die Stiftung leisten muss – Kommentar von Ulf Meinke zur RAG-Stiftung

Es ist mehr als das reine Geldverwalten. Stück für
Stück hat sich die vom früheren Wirtschaftsminister Werner Müller
geführte RAG-Stiftung ein bemerkenswertes Firmen-Sammelsurium
zusammengekauft. Ein Online-Tierfutterhändler gehört dazu, ein
Hersteller von Großzelten ebenso wie ein Maschinenbauer und eine
Explosionsschutz-Spezialfirma. Am meisten Geld bringt nach wie vor
die Dividende des Essener Chemiekonzerns Evonik. Die Stiftung hält
fast 70 Prozent der Evonik-Aktien. Um das Risiko zu streuen, will sie
schrittweise Evonik-Anteile verkaufen und Geld an anderer Stelle
investieren, wie nun bei der Duisburger Immobilienfirma Hamborner.

Die RAG-Stiftung hat einen gesellschaftlichen Auftrag. Nach Ende
des Steinkohlenbergbaus soll sie den Wandel im Revier begleiten und
Geld für die teuren Hinterlassenschaften der Kohleära einsammeln.
Nebenbei will Werner Müller auch Bildung, Wissenschaft und Kultur
fördern. Wie es aussieht, laufen die Geschäfte so gut, dass es dafür
Spielräume gibt. Doch die Stiftung steht zu Recht unter besonderer
Beobachtung der Politik, schließlich soll sie vor allem unnötige
Kosten von den Steuerzahlern fernhalten.

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