Ein letztes Mal haben sie ihn gefeiert und bejubelt.
Sichtlich bewegt nahm Benedikt XVI. die Ovationen Zehntausender
Menschen auf dem Petersplatz entgegen, bevor der 85-Jährige sich
heute in den päpstlichen Ruhestand verabschiedet. Das waren
eindrucksvolle Bilder und Gesten. Was bleibt von dem deutschen Papst?
Dass das Pontifikat Benedikts künftig vor allem mit seinem Rücktritt,
dem ersten eines Papstes der Neuzeit, in Verbindung gebracht werden
wird, ist klar. Ein Papst, der abdankt – das ist und bleibt ein
aufwühlendes Ereignis. Ein Schritt, der Mut erfordert und der schon
deshalb allen Respekt verdient. Den großen Umwälzungen und
Veränderungen in der säkularen Welt setzte Benedikt die
Unverrückbarkeit katholischer Glaubensgrundsätze entgegen. Man mag
das stur und gestrig nennen, oder aber standhaft und prinzipientreu.
Richtig ist: Ohne gemeinsame Werte bricht jede Gesellschaft
auseinander. Für solche grundlegenden Werte stand dieser Papst. Wenn
Benedikt XVI. nun sein Amt aufgibt, ist er mit sich selbst im Reinen.
Da tritt einer ab, der sich selbst stets treu geblieben ist – und am
Ende uns alle überrascht hat.
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