Gleichwertige Lebensverhältnisse soll es überall in
Deutschland geben. Das sagt das Grundgesetz im Artikel 72. Heißt das
auch: Annähernd gleiche Einkommen, die am Ort gezahlt werden? Viele
werden sagen, die Politik müsse das sicherstellen.
Reich und Arm liegen, wie überall im Leben, auch in den Regionen
nahe beieinander. Die Daten des Statistischen Landesamtes, die
gestern veröffentlicht wurden, zeigen, dass schon auf engstem Raum
hier sehr gut verdient, dort aber nur ein um ein Drittel niedrigeres
Einkommen erzielt wird: Das rheinische Düsseldorf hat goldenen Boden.
Duisburg im Ruhrgebiet, der unmittelbare Nachbar, kratzt die letzten
Euros zusammen.
Die Landesregierung will die Kluft überwinden. Eine Art
Solidarpakt der Kommunen soll steuernd helfen. Das klingt gut.
Einerseits. Das wirft, andererseits, Fragen auf. Wurde dem Ruhrgebiet
nicht immer massiv mit Geld geholfen? War das wirklich wirksam? Und:
Entwickelten sich rheinische Kommunen nicht eher außerhalb der
staatlichen Stützen?
Die neuen Zahlen und Daten geben Anlass, über Diagnose und
Therapie tiefer nachzudenken.
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