Die Frage, ob er nicht dem guten Beispiel von
Eon-Chef Teyssen folgen müsse, hat RWE-Boss Terium lange genervt. Bis
er seinen eigenen Weg fand. Auch er trennt Alt von Neu, bietet im
Gegensatz zu Eon aber das Zukunftsgeschäft statt der alten Kraftwerke
feil. Dass dieses sich besser wird verkaufen lassen, klingt
plausibel. Und nach der niedrigen Bewertung der Eon-Tochter Uniper an
der Börse dürfte sich Terium mit seiner Strategie vorn sehen.
Doch welcher Weg am Ende wirklich der bessere ist, lässt sich erst
in Jahren bewerten. Gut möglich, dass RWE den besseren Start hinlegt.
Doch zur Wahrheit gehört auch: Eon war nie so vermessen zu glauben,
mit dem Altgeschäft ließe sich das große Geld machen. Teyssens Fokus
liegt auf einer vollständigen Trennung, um wirklich neu anfangen zu
können. Ob die Scheidungskosten zu hoch waren, wird sich frühestens
2018 zeigen. RWE bleibt langfristig Mutter der grünen Innogy und kann
von einer erfolgreichen Ökotochter profitieren. Die offene Frage
bleibt hier aber, was passiert, wenn die Mutter hilfebedürftig wird.
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