WAZ: Wettbewerb um die Betten – Kommentar von Frank Meßing zu Hotels im Revier

Das Ruhrgebiet hat noch viel zu tun, um sein Image
außerhalb der Region aufzupolieren. Das belegen zahlreiche Umfragen.
In der Hotelbranche aber hat sich offenbar herumgesprochen, dass es
sich lohnt, an Rhein und Ruhr zu investieren. Internationale Ketten
haben nicht mehr nur München, Hamburg oder Düsseldorf im Blick. Sie
kommen inzwischen auch ins Revier.

Die Konzerne würden nicht so viele Millionen im Ruhrgebiet
investieren, wenn sie nicht vom wirtschaftlichen Erfolg überzeugt
wären. Wie es scheint, hat die Kulturhauptstadt 2010 das Eis
gebrochen und das Interesse für die Region geweckt. Museen, Theater,
Opern, Musicals ziehen ebenso Übernachtungsgäste an wie Messen,
Kongresse und die hiesigen Konzerne.

Der Vormarsch der Ketten hat aber auch seine Schattenseiten:
Mittelständische Hotels, die zum Teil seit Jahrzehnten angesiedelt
sind, geraten zunehmend unter Druck. Sie werden sich anstrengen
müssen, um mit dem modernen und großzügigen Standard der neuen
Anbieter mithalten zu können. Der anziehende Tourismus im Revier wird
deshalb auch zu einem Verdrängungswettbewerb führen, dem
traditionsreiche Herbergen zum Opfer fallen.

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