Das halbe Ruhrgebiet trinkt aus einem Fluss, in dem
nicht nur ein Chemiecocktail schwimmt, sondern wahrscheinlich auch
Viren, Darmkeime und andere Krankheitserreger. Einen Masterplan für
das Trinkwasser empfiehlt daher eine Kommission von Experten der
Landesregierung. Dafür ist es tatsächlich höchste Zeit. Cholera und
Typhus – immer wieder kam es im 19. Jahrhundert an der Ruhr zu
Seuchenerkrankungen. Sie wurden ausgemerzt, weil man das Abwasser
kanalisierte, das Rohwasser schützte und so die Trinkwasserqualität
sicherte. Auch in den letzten Jahrzehnten hielt in der Aufbereitung
neue Technik Einzug. Heute erfüllt das Trinkwasser aus der Ruhr die
gesetzlichen Vorgaben. Das bedeutet nicht, dass es frei von
Krankheitserregern ist, von Spurenstoffen oder
Arzneimittelrückständen. All dies aber hat im Trinkwasser nichts zu
suchen. Und deswegen muss in allen Anlagen entlang der Ruhr der
neueste Stand der Technik Pflicht sein. Über Jahre wurden
Investitionen in die Sicherheit kleingeredet oder vertagt. Nun ist es
an der Zeit, das Trinkwassersystem der nächsten Jahrzehnte zu
sichern. Eine Jahrhundertaufgabe. Aber ohne Alternative.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Weitere Informationen unter:
http://