Alte Menschen ans Bett gefesselt – endlich scheint
sich diese unwürdige Praxis aus den Pflegeheimen zu verabschieden.
Sicher, Heimleiter, die zuließen, dass ihre Bewohner mit Schlaufen,
Gurten oder mit Psychopharmaka ruhig gestellt wurden, hatten häufig
ihre Gründe: Sie wollten ihre Patienten schützen. Davor, dass sie aus
dem Bett kletterten und sich verletzten.
Die Motivation hinter der freiheitsberaubenden Praxis war also
keinesfalls nur das Bedürfnis nach Ruhe im Heim. Eher war es die
Hilflosigkeit des Pflegepersonals. Das macht es verständlich,
allerdings nicht besser.
Umso erfreulicher ist, dass neue Ideen die schlechte Praxis
ablösen. Manche Idee ist verblüffend einfach: Stürze lassen sich mit
niedrigen Betten verhindern. Manchmal ist ein Futon die Lösung. Es
gibt Heime, die ein Nacht-Café einrichten, für Menschen mit
umgekehrtem Tag-Nacht-Rhythmus. Pflegemanager sagen übrigens, dass
das nicht mehr Arbeit macht. Wenn das Konzept stimmt, klappen die
Abläufe.
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