Begünstigt durch einen starken Anstieg des
weltweiten Privatvermögens um 7 Prozent, erzielten Wealth Manager
auch in 2017 starke Ergebnisse. Dennoch steht die Industrie weiterhin
vor einer Reihe von Herausforderungen. Die Bemühungen der letzten
zehn Jahre Ertragsströme zu diversifizieren, bieten keinen
ausreichenden Schutz vor starken Umsatzrückgängen infolge eines
etwaigen Marktabschwungs. Darüber hinaus müssen Wealth Manager an
wichtigen strategischen Stellschrauben drehen, die in den letzten
Jahren vernachlässigt wurden; hierzu gehören die Entwicklung eines
differenzierten Kundenversprechens, der Aufbau von Kompetenzen im
Bereich Data & Analytics und die Ausrichtung der Belegschaft an sich
stark ändernde Geschäftsanforderungen. Dies ist das Ergebnis des
neuen Wealth Management Reports 2018 unter dem Titel «Dare to be
different» von Oliver Wyman und Deutsche Bank Research.
Kinner Lakhani, verantwortlich für European Financials Research
bei Deutsche Bank sagt: «Wealth Manager haben von einem starken
Anstieg der Privatvermögen profitiert und trotz des anhaltenden
strukturellen Gegenwinds ihre Profitabilität gesteigert. Das
Geschäftsmodell bleibt jedoch stark zyklisch – ein oft vom Markt
unterschätzter Faktor. Im weiteren Verlauf des jetzigen Marktzyklus
wird dies zunehmend in den Fokus rücken.»
Kai Upadek, Partner und verantwortlich für das Wealth Management
Geschäft bei Oliver Wyman, sagt: «Wenn Wealth Manager ihre starken
Bewertungen aufrechterhalten möchten, müssen sie jetzt handeln und
sich gezielt auf die Schärfung ihrer Kundenversprechen und
Geschäftsmodelle konzentrieren, was sie in den letzten Jahren zumeist
vernachlässigt haben.»
Wealth Manager erzielten erneut starke Ergebnisse in 2017 und das
weltweite Privatvermögen wuchs um 7 Prozent, allerdings liegt
insbesondere Europa in der Entwicklung der Privatvermögen deutlich
hinter den anderen Weltregionen zurück. Weltweit haben sich
Geschäftsrisiken weiter verstärkt: Zwar wurde das Zinsergebnis durch
die jüngsten Erhöhungen des US-Leitzinses entlastet, allerdings ist
der Druck auf die Gebühren nach wie vor hoch – vor allem in Europa
sowie Deutschland, Österreich und der Schweiz hat das Inkrafttreten
von neuen Regulierungsvorgaben wie MiFID II und das
Finanzdienstleistungsgesetz (FIDLEG) den Druck auf Gebühren weiter
verstärkt. Kosteneinsparungen stehen weiterhin weit oben auf der
Agenda, da die Branche nach wie vor mit hohen Kosten zu kämpfen hat.
Die Aktienmarktkorrektur und der Volatilitätsanstieg im Februar 2018
könnten ein Frühindikator für das bevorstehende Ende der
jahrzehntelangen Hausse an den Aktienmärkten sein. Die Bemühungen der
letzten zehn Jahre zur Diversifizierung der Ertragsströme werden
keinen ausreichenden Schutz vor Umsatzrückgängen im nächsten
Marktabschwung bieten. Kurzfristig sind alle Ertragskomponenten nach
wie vor stark mit den Aktienmärkten korreliert. Den besten Schutz
gegen einen Marktabschwung bietet deshalb die Sicherung des
Mandatsgeschäfts, welches auch in schwierigen Zeiten stabile Erträge
abwirft.
Die Studie macht Wealth Manager auf drei wesentliche Themen
aufmerksam:
– Fokus auf die Kernkompetenzen – Durch ein differenziertes
Geschäftsmodell können sich derzeitige Gewinnmargen verdoppeln.
Wealth Manager sollten sich daher durch ein differenziertes
Kundenversprechen auszeichnen und sich wieder auf ihre
Kernkompetenzen konzentrieren. Bislang verfolgen die meisten eher
sehr weitgefasste Strategien, indem sie jedem Alles und überall
anbieten. Tatsächlich können aber nur einige wenige, sehr grosse
Wealth Manager, die daraus resultierende Vielfalt an Kunden,
Produkten und Geografien erfolgreich handhaben.
– Verstärkung im Bereich Data & Analytics, die ein Umsatzpotential
von bis zu 20 Prozent verspricht – Das Potential von Data & Analytics
ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Um die Ertragschance voll zu
realisieren, müssen Wealth Manager mehrere hausgemachte
Herausforderungen bewältigen. Dazu müssen sie zuerst die Grundlage
für fortgeschrittene Analyse Anwendungen schaffen, entweder intern
oder mit Hilfe von Drittanbietern. Ausserdem muss das Thema in der
Unternehmenskultur und den alltäglichen Prozessen, insbesondere dem
Advisor-Desktop, fest verankert werden, um so die notwendige
Akzeptanz bei den Anwendern zu schaffen.
– Ausrichtung des Talent Managements an den sich stark ändernden
Anforderungen an Mitarbeiter – Die Neuausrichtung des Talent
Managements sollte eine der höchsten Prioritäten bekommen. Wealth
Manager müssen die Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter stärker
vorantreiben, um sie auf die neuen Anforderungen, die sich
insbesondere in dem Bereich Data & Analytics ergeben werden,
vorzubereiten. Ausserdem müssen Wealth Manager ihre Attraktivität als
Arbeitgeber wieder schärfen um den Präferenzen sich wandelnder
Talentpools gerecht zu werden. Viele werden externe Partnerschaften
suchen müssen, um neue Talente über die Finanzdienstleistungsbranche
hinaus zu erschliessen und den Zugang zu den benötigten Kompetenzen
sicherzustellen. Dies betrifft insbesondere die Verschiebung im Front
Office weg von klassischen «Farmer»-Profilen hin zu
verkaufsorientierten «Jäger»-Profilen.
Die Studie untersucht ausserdem die Auswirkungen der jüngeren
Regularisierungs- und Steueramnestieprogramme der Schwellenländer auf
die Branche.
ÜBER OLIVER WYMAN
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übertrifft. Wir sind eine hundertprozentige Tochter von Marsh &
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