Für manche Menschen ist die Welt bunter im Vergleich zu ihren Mitmenschen. Buchstaben oder Zahlen sind für sie rot, grün, gelb oder blau. Sie schmecken Töne oder hören Farben.
Es kann auch vorkommen, dass Wochentage unterschiedliche Farbtöne haben oder Kalendermonate vor ihrem inneren Auge ungewöhnliche grafische Formen annehmen.
Dieses Phänomen ist seit über 300 Jahren als Synästhesie oder Sinnesverschmelzung bekannt (griechisch: syn = zusammen, aisthesis = Empfindung, Wahrnehmung). Wie kommt es dazu, dass durch die Stimulation eines Sinnes automatisch andere Sinneserlebnisse ausgelöst werden? Wie entdecken Synästhetiker diese ungewöhnliche Fähigkeit in ihrem Lebenslauf und wie erleben Sie die Alltagswelt?
Die Kognitions- und Neurowissenschaften können einige dieser faszinierenden Fragen beantworten. Im Vortrag werden einführend Video-Beispiele von Sinnesverschmelzungen und Interviews mit Erfahrungsberichten von Synästhetikern vorgestellt. Danach sollen aktuelle experimentelle Befunde zum Vergleich der Gehirne von Synästhetikern und Nicht-Synästhetikern erläutert werden. Wir schließen mit der Frage: Haben Menschen mit dieser Sonderbegabung höhere kreative Potentiale?
Zeit :19. September, 18.00 Uhr
Ort : Haus der Generationen und Kulturen im Milanhorst 9, 14478 Potsdam
Weitere Informationen unter:
http://www.prowissen-potsdam.de/cms/beitrag/12343109/9697200/M-A-Johannes-Haack%C2%A0Welche-Farbe-hat-der-Freitag.html