Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer hat der
Bundesregierung ein Jahr nach dem Auslaufen der so genannten
Abwrackprämie vorgeworfen, mit dem Instrument Milliarden verschwendet
und einen funktionierenden Markt unnötig aufgeblasen zu haben. „Die
Bundesregierung hat fünf Milliarden Euro verbrannt und damit genau
das erreicht, was ich vermutet habe. Im letzten Jahr sind mit
Steuergeld viele Käufe vorgezogen worden. Wir hatten dementsprechend
ein sensationelles Jahr 2009 mit 3,8 Millionen neu zugelassenen
Autos. Dafür bleiben in diesem Jahr viele Privatkunden weg, da es
wegen der Prämie 2009 eben eine große Zahl vorgezogener Käufe gab“,
sagte Dudenhöffer dem WESER-KURIER (Donnerstagausgabe). „Wir haben
das konjunkturelle Problem mit den fünf Milliarden Euro einfach nur
ein Jahr in die Zukunft geschoben. Mehr nicht.“
Das große Problem sei die Verlängerung und die Höhe der
Abwrackprämie gewesen. „Sie können nicht in einem Markt, in dem
jährlich etwa 3,2 Millionen Autos verkauft werden, zwei Millionen
Autos mit so einer Subvention verkaufen. Dadurch wird der Markt zu
stark aufgeblasen“, sagte der Leiter des Center Automotive Research
an der Universität Duisburg-Essen weiter. In einem Land wie der
Bundesrepublik sei der Markt gesättigt, da habe jeder Zweite ein
Auto. „Wenn dann soviel Geld auf einmal in den Markt geschüttet wird,
führt das nur dazu, dass die Zukunftskäufe vorgezogen werden. Das
große Loch reißt man dann später. Der große Fehler war, dass man ohne
Gefühl für den Markt nur wegen des Wahlkampfes für zwei Millionen
Fahrzeuge Subventionen bezahlt hat.“
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de