Der Präsident des Deutschen Instituts für
Wirtschaftsforschung DIW, Klaus Zimmermann, hat die Bundesregierung
aufgefordert, zur Lösung des massiven Fachkräfteproblems in der
deutschen Wirtschaft ein Green-Card-Modell nach dem Vorbild der USA
einzuführen. „Die Politik muss sich entschieden für dauerhafte
Zuwanderung entschließen. Man könnte mit 100 000 Menschen beginnen
und die Zahl dann ansteigen lassen“, sagte Zimmermann dem
WESER-KURIER (Freitagausgabe). „Dabei würde nach einem Punktesystem
den Zuwanderern erlaubt, sich zu bewerben. Man kann sich dann für die
besten entscheiden. Und kann so viele Leute holen, bis die gewünschte
Quote erreicht ist.“ Das könne eine Perspektive eröffnen, um später
eine Staatsbürgerschaft zu erwerben.
Der DIW-Chef fordert eindringlich, die Zuwanderung zügig zu
regeln. Deutschland habe einen Bedarf von 500 000 Zuwanderern
jährlich. Die Politik reagiere jedoch immer nur, wenn das Fass
bereits übergelaufen sei. „Mittelfristig sehe ich das Wachstum
gefährdet“, sagte Zimmermann. „Spätestens in vier, fünf Jahren, nach
der nächsten Rezession, werden wir große Schwierigkeiten bekommen.
Ich würde sagen, die Zeit ist eigentlich schon abgelaufen, in fünf
Jahren so handlungsfähig zu sein, wie wir es sein müssten. Der Zug
ist eigentlich schon abgefahren.“
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