Bremen. Foodwatch-Chef Thilo Bode wirft der
Bundesregierung Klientel-Politik vor: „Die CDU/CSU vertritt in erster
Linie die Interessen der Landwirte“, sagte Bode im Interview mit dem
Weser-Kurier (Mittwochsausgabe). „Dass Frau Aigner die
Futtermittelindustrie aufgefordert hat, Vorschläge zu machen, wie
sich ein solcher Fall künftig vermeiden lasse, ist so, als wenn man
einen Autodieb bittet, Vorschläge zu machen, wie man einen
Autodiebstahl verhindert.“ Die Forderung der
Bundesverbraucherschutzministerin, Produktionsströme zu trennen und
Futterfette nicht in Anlagen herzustellen, die gleichzeitig für die
technische Industrie produzieren, führe am Problem vorbei. „Der
Schwachpunkt ist die Futtermittelindustrie. Da will Frau Aigner nicht
ran“, so Bode. Das derzeitige System der Eigenkontrollen sei nicht
wirksam, da es an Sanktionen mangele. Betriebe müssten vielmehr
gesetzlich verpflichtet werden, jede Charge auf Dioxin zu
kontrollieren. Der Plan der EU-Kommission, Herkunftsstempel für
Hühner-, Schweine- und Lammfleisch einzuführen, sei ebenfalls nicht
zielführend. „Das sind Regelungen, die eine unheimliche Bürokratie
erfordern, aber nicht am Kern des Problems ansetzen.“
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