Weser-Kurier: Kommentar von Andreas Kölling zum Problem des wilden Abwrackens

Hapag Lloyd wird zumindest ein Zeichen setzen
können, dem andere Reedereien folgen mögen. Allerdings wird es wohl
so sein, wie immer und überall: Ohne Zwang passiert eher selten
etwas. Da ein großer Teil der Schiffe auf den Weltmeeren im Besitz
von Fonds oder Anteilseignern ist, die den Verkauf der Flotten fest
in ihrem Businessplan einkalkuliert haben, wird der Umweltfrevel in
Asien so schnell nicht enden. Eine Abwracksteuer ist fällig.Nicht nur
unter ökologischen Aspekten ist Beaching eine Katastrophe – auch die
Arbeitsbedingungen für die dort arbeitenden Menschen sind
katastrophal. Eine Zeit lang war die Empörung groß, als die ersten
Bilder für weltweites Aufsehen sorgte. Aber immer noch arbeiten rund
150000 Menschen auf den Abwrackstränden allein bei
Chittagong. Die Umsetzung der Initiative von EU-Parlamentarien, mit
einem geringen Aufschlag auf die Hafengebühren die „Eisenfresser“ in
Bangladesch zu unterstützen, wäre sicher auch ein gutes Zeichen.

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