Mit den israelischen Freunden kann man durchaus
Tacheles reden. Aber hinter verschlossener Türe und ohne erhobenen
Zeigefinger. Öffentlich vorgetragene europäische Maximalforderungen
stoßen in der einzigen Demokratie des Nahen Ostens auf Unverständnis
– und führen nur zu Verhärtungen, wie es etwa die irrsinnige
Boykottdebatte getan hat. Derlei Boykotte nämlich treffen einzig die,
die Europa zu vertreten vorgibt: die Bewohner der palästinensischen
Gebiete, die in Israels Unternehmen das Zehnfache dessen verdienen,
was ihnen das Regime von Fatah und Hamas bietet. Am Allerwichtigsten:
Angela Merkel muss sich klar dazu bekennen, dass es eine
Zweistaaten-Lösung nur gibt, wenn die Palästinenser Israel endlich
als jüdische Nation anerkennen. Das wäre mehr als ein symbolischer
Besuch bei Freunden, es wäre ein Anschub für den Friedensprozess.
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