Das Thema ist in Bremen ein trauriger Dauerbrenner:
Bremen ist eine Stadt der Alleinerziehenden – und zugleich sind
nirgends in der Republik so wenig alleinerziehende Mütter und Väter
berufstätig wie hier. Jede zweite alleinerziehende Bremerin ist auf
Hartz IV angewiesen, obwohl viele von ihnen gerne selbst ihre Familie
ernähren würden. Ein Patentrezept, um dieses Problem zu lösen, hat
wohl niemand. Klar ist aber, dass es sehr wohl Stellschrauben gibt,
an denen man politisch drehen kann. Denn in anderen Stadtstaaten
gelang zuletzt mehr Alleinerziehenden der Berufseinstieg, auch im
ebenfalls hoch verschuldeten und sozial gespaltenen Berlin.
Unterdessen verschlechterte sich die Lage in Bremen weiter. Das
kleinste Bundesland muss nun Ursachenforschung betreiben, was andere
Städte besser machen. Und die Situation von Alleinerziehenden darf
nicht länger nur bei Armutskonferenzen diskutiert werden: Was
Dauerthema in der Stadt ist, muss auch Dauerthema in der Politik
werden. Dass es dazu inzwischen Anträge fast aller
Bürgerschaftsfraktionen gibt, ist ein gutes Signal. Es ist zugleich
aber nur ein erster Schritt.
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