Weser-Kurier: Philipp Jaklinüber die Konjunktur

Klar, Wirtschaft ist viel Psychologie. Wenn
Firmenchefs nach ihren Geschäftsaussichten befragt werden, ist das
eben ein Stimmungsindikator. Niemand kann wissen, wieviel er in einem
halben Jahr verkauft. Ob ein Markt einbricht. Dabei kann die Stimmung
viel schlechter sein als die tatsächliche Lage.

Erleben wir das gerade in der deutschen Wirtschaft? Ein starkes
Wachstum im ersten Quartal könnte Mut machen. Die Inlandsnachfrage
belebt die Konjunktur. Immer mehr Jobs entstehen. Viele Unternehmen
sind sehr gut im Geschäft.

Doch es gibt auch die andere Seite: Unter export-orientierten
Firmen machen sich Sorgen breit – im Maschinenbau etwa, einer
deutschen Schlüsselbranche. Betriebe schieben Investitionen auf,
wollen Produktion ins Ausland verlagern, die Belegschaft verkleinern.

Die Gründe können vielfältig sein, die Sorgen sind unbedingt
ernstzunehmen. In der Metall- und Elektroindustrie haben sich
Arbeitgeber und Gewerkschaften gerade darauf verständigt, mit mehr
Flexibilität im Tarifabschluss darauf zu reagieren, dass sich die
Lage der Betriebe von Branche zu Branche stark unterscheiden kann.
Diesen Weg gilt es weiter zu beschreiten.

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