Weser-Kurier:Über den Bonus für Gesunde bei Daimler schreibt Philipp Jaklin:

Bleiben Sie bitte gesund. Ausgedehnte Fehltage,
weil die Nase läuft oder die Glieder schmerzen, können nicht nur die
Kollegen arg auf die Probe stellen. Auch der Arbeitgeber leidet, weil
zum Beispiel Umsatz ausbleibt oder teure Vertretungslösungen nötig
sind. Schaden für die ganze Volkswirtschaft entsteht, wenn der
Krankenstand hoch ist. Nun ist die Krankheit ein biologisches Faktum.
Die Lebensweise kann noch so fitnessorientiert sein – irgendwann
erwischt es jeden. In Betrieben wie im Gesundheitssystem ist, auch
aus ökonomischer Sicht, der Präventionsgedanke sinnvoll: Je mehr
Anreize es gibt, verantwortungsvoll mit dem eigenen Körper umzugehen,
desto besser. Krankenkassen belohnen daher Sportabzeichen oder die
Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen.  Daimler geht einen anderen Weg
und zahlt 200 Euro „Anwesenheitsbonus“ für Mitarbeiter, die sich
während eines Jahres nie krankgemeldet haben. Das senkt sicher die
allgemeinen Fehlquoten, ist aber eine problematische Lösung. Es
könnte als Aufforderung verstanden werden, sich auch noch fiebrig zur
Arbeit zu schleppen. Und das verbietet die Fürsorgepflicht des
Arbeitgebers seinen Beschäftigten gegenüber.

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