Weser-Kurier:Über die Lehrerbelastung schreibt Peter Mlodoch im „Weser-Kurier“ vom 2. August 2016:

Zeitspiel

Niedersachsens Kultusministerin Frauke Heiligenstadt ist wahrlich
nicht zu beneiden. Noch immer muss ihr Ressort die Folgen des
Lüneburger Oberverwaltungsgerichtsurteils zur Arbeitszeit von
Gymnasiallehrern durch Neueinstellungen abarbeiten – und schon droht
ihr neues Ungemach, ausgelöst durch die wissenschaftliche Studie der
Universität Göttingen. Lehrergewerkschaft GEW und Philologenverband
fordern in seltener Einmütigkeit, die Belastung für Lehrkräfte
herunterzufahren, sprich die Unterrichtsverpflichtung erheblich
abzusenken.

Doch dafür bräuchte es zusätzliches pädagogisches Personal. Lehrer
aber dürften auf dem wegen des Mehrbedarfs für Flüchtlingskinder und
Inklusion leergefegten Markts nur sehr schwer zu finden sein.

Was also tun? Heiligenstadt spielt auf Zeit und hofft darauf, dass
ihre eigene Expertenkommission, die sie demnächst einsetzen will,
tolle Auswege anbietet. So könnten mehr Verwaltungsangestellte die
Lehrer von außerunterrichtlichen Tätigkeiten entlasten. Die ersehnte
Ruhe wird die Ressortchefin zu Beginn des neuen Schuljahres damit
aber kaum erreichen können.

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