Was da gerade in Bremerhaven passiert, ist keine
Spontanhochzeit von Menschen, die der boomende Kreuzfahrtmarkt
übermütig gemacht hat. Investor Tan Sri Lim Kok Thay kennt die Werft
und ihr Management persönlich schon seit über zehn Jahren durch die
Aufträge, die seine Norwegian Cruise Line (NCL) hier abarbeiten ließ.
Dazu gehörte auch der folgenschwere Auftrag der „Pride of America“,
deren Unfall die Werft an den Rand ihrer Existenz brachte. All das
konnte das Vertrauen in die Arbeit der Bremerhavener offenbar nicht
schmälern. Aber die Bosse in Fernost bekamen Einblick, auf welch
schwachem Fundament die Lloyd Werft steht. Die eigene Kapitalschwäche
blieb der Werft erhalten. So wenig Substanz ist ein Problem, wenn man
den Einstieg in das Neubaugeschäft der Kreuzfahrtschiffe schaffen
will. Doch die Genting Group bringt zur Hochzeit nicht nur ein prall
gefülltes Orderbuch als Geschenk mit, sondern auch das Versprechen
auf eine bessere Zukunft für beide Seiten. Und wie in einer echten
Ehe weiß man erst in ein paar Jahren, ob beide Partner glücklich
geworden sind. Aber erst einmal sollten beide bald Ja sagen.
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