Vier Jahre. Solange hat es gedauert, bis die junge
Syrerin Ghazal Chami in Bremen angekommen ist. Solange hat sie
gebraucht, um sich die fremde Sprache anzueignen und sie für ihre
beruflichen Ziele nutzen zu können. Es hat gedauert, die neue Kultur
kennenzulernen, Freunde zu finden und das System dieses Landes so zu
verstehen, dass sie hier zurechtkommt. Vor allem, weil sie anfangs
gar nicht davon ausging, länger in Deutschland zu bleiben. Wie viele
andere Geflüchtete dachte sie, der Krieg in ihrer Heimat wäre bald
vorbei, und sie könnte zurückkehren.
Integration ist eine große Aufgabe für beide Seiten. Eine Aufgabe,
die nicht schnell abzuhaken ist, und eine, die in der Vergangenheit
nicht immer gemeistert wurde. In Deutschland leben zu viele, die sich
nicht als Teil der Gesellschaft sehen; nicht nur, aber auch weil die
Deutschen es vor vielen Jahren verpasst haben, sie als ihre Mitbürger
anzusehen. Dieser Fehler darf sich nicht wiederholen. Die Zahl der
Geflüchteten, die in Deutschland ankommen, geht zwar zurück. Aber die
Integrationsarbeit beginnt gerade. Erst in den kommenden Jahren wird
sich zeigen, wie gut wir darin sind, Menschen aufzunehmen.
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