Um die verkaufsoffenen Sonntage in Bremen herrschte
lange Frieden. Weder Gewerkschaften, Einzelhändler, noch Politik oder
Kirchen wollten am bestehenden Kompromiss rütteln. Den (kleinen)
christlichen Gewerkschaftsbund (CGB) schert das wenig. Er sieht sich
durch eine Verdi-Klage in Hannover ermutigt und will nun auch in
Bremen verkaufsoffene Sonntage streichen lassen. Zur Erinnerung: In
Hannover hatte das Verwaltungsgericht zwei verkaufsoffene Sonntage
gestrichen und war dieser Verdi-Argumentation gefolgt: Die Öffnung
verletzte die Sonntagsruhe und, jetzt wird es abenteuerlich, die
Mitglieder könnten an diesem Tag nicht an gewerkschaftlichen
Veranstaltungen teilnehmen. Gegenfrage: Wer zwingt eigentlich
Gewerkschaftsmitglieder, an einem Sonntag einzukaufen? Dass sich der
CGB – er war nicht selten dem Vorwurf ausgesetzt, sich für
Dumpinglöhne instrumentalisieren zu lassen – nun vom Bremer Konsens
verabschiedet, dürfte in Wahrheit mit der ersehnten Sonntagsruhe
wenig zu tun haben. Dicke Backen machen und mit Klage drohen – das
ist nichts anderes als plumpe Werbung um neue Mitglieder.
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