Langsam wird es peinlich: Gesprengte Spundwände
beim Jade-Weser-Port, der Hauptstadtflughafen in Berlin mutiert zur
ewigen Baustelle, und die Elbphilharmonie in Hamburg wird wohl noch
länger von Baugerüsten umzäunt sein. Die Liste der aktuellen
Baupannen ließe sich locker um viele Projekte ergänzen. Landauf,
landab gibt es Probleme. Eine Boulevard-Zeitung ging kürzlich so weit
und veröffentlichte ein „Bautrottel-Quartett“, spottete damit gleich
seitenweise über Pleiten, Pech und Pannen. Eigentlich wäre das zum
Lachen, wenn das Thema nicht so bitterlich ernst wäre. Denn der gute
Ruf der deutschen Ingenieurskunst ist in Gefahr. Bis heute ist sie
ein, wenn nicht sogar der Exportschlager der Bundesrepublik. Es sind
deutsche Unternehmen, die in Wüstenstädten gigantische Bahnnetze
aufbauen, es sind deutsche Architekten und Ingenieure, die Projekte
in aller Welt realisieren. Überall genießen deutsche Konstruktionen
einen hervorragenden Ruf – noch. Was im Ausland wie am Schnürchen
klappt, muss auch in der Heimat funktionieren. Der Grund allen Übels
liegt immer wieder in den Amtsstuben: Bei Infrastrukturprojekten wird
oft über Jahrzehnte hinweg geplant. Oder sollte man sagen:
herumgedoktert? Über den Plänen für Autobahnen, Bahnstrecken und
Flughäfen wird lange gebrütet und gerne der Abgleich mit der sich
verändernden Realität vergessen. In der Zwischenzeit gibt es mehrfach
neue Gesetze, Bau- und Sicherheitsvorschriften. Auch Politiker
pfuschen gerne mit sehr speziellen Wünschen ins Werk.
Planungssicherheit sieht anders aus. Geht es endlich an die
Umsetzung, tauchen die Probleme auf. Dass es anders geht, beweist der
Ausbau der A
Brücken errichtet und 72 Kilometer Autobahn verbreitert werden. Eine
komplexe Aufgabe. Trotzdem liegen die Arbeiter um Monate vor ihrem
Plan. Hier loben Privatwirtschaft und Behörden die gute
Zusammenarbeit. Eine straff organisierte Planung und eine schnelle
Umsetzung – so muss es laufen.
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