Weser-Kurier: Zum Bußgeld für Rheinmetall schreibt Andreas Kölling:

Andreas Kölling

zur Buße für Rheinmetall Nur noch saubere Geschäfte möchte
Rheinmetall in Zukunft machen. Geläutert? Das ist gewiss löblich,
wirft aber nicht nur die Frage auf, inwieweit Waffendeals überhaupt
sauber sein können. Sondern man fragt sich auch besorgt: Wie war das
denn bitte bisher? Wenn gleich zwei Staatsanwaltschaften so ziemlich
gegen alle führenden deutschen Rüstungsunternehmen wegen Bestechung
ermitteln, dann gehört nicht viel Fantasie dazu, sich auszumalen,
dass in der ganzen Branche reichlich pralle Briefumschläge verteilt
wurden. Griechenland ist da wohl eher ein kleiner Fisch. Wenn-gleich
20 Millionen Euro auch nicht gerade ein Pappenstiel sind; zumal das
ganze RDE-Raketen-Geschäft nur überschaubare 150 Millionen
eingebracht hat. Die Panzerdeals in den Nahen und Mittleren Osten,
U-Boote für die ganze Welt und alles andere an überlegener deutscher
Waffentechnologie, womit sich Diktatoren und zweifelhafte Potentaten
sonst noch so eingedeckt haben – dabei ging es um Milliarden.
Besonders dreist ist es, dass die Firmen die horrenden
Schmiergeldsummen auch noch frech als Betriebsausgaben im
Steuerbescheid geltend gemacht haben. Rheinmetall wird das Bußgeld
verschmerzen können. Und die Düsseldorfer werden ganz sicher auch
nicht die letzten sein, die unangenehme Post von der
Staatsanwaltschaft bekommen. Es wird auch Zeit.

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