Weser-Kurier: Zum Gutachtenüber den Bahnverkehr schreibt der „Weser-Kurier“ (Bremen) in seiner Ausgabe vom 29. Oktober 2013:

Die Zuwachsraten sind gewaltig: 40Prozent mehr
Bahnverkehr in den nächsten 20 Jahren. Und das in einem
Ballungsgebiet, das ohnehin schon stark belastet ist. In Bremen
rattern die Züge Tag und Nacht, und wenn es Güterzüge sind, tun sie
es besonders laut. Die Strecken führen teilweise mitten durch die
Stadt, es sind deswegen Abertausende von Menschen, die dem Lärm
ausgesetzt sind. Manche mögen sich daran gewöhnt haben, doch sie
sollten sich nichts vormachen: Der Gesundheit schadet es trotzdem.
Vor diesem Hintergrund könnte einem angst und bange werden, wenn
Fachleute ausrechnen, wie viele Züge dereinst den Bremer Knoten
berühren. Gut 100000 Züge mehr im Jahr – das mag man sich gar nicht
vorstellen. Doch gemach, ein Schreckensszenario ist es deswegen
nicht. Und das aus mehreren Gründen. Zum einen muss es Bremen freuen,
wenn die Hafenwirtschaft prosperiert und in Bremerhaven immer mehr
Container und Autos umgeschlagen werden. Gut auch, dass der
Weitertransport mittlerweile zur Hälfte umweltfreundlich über die
Schiene abgewickelt wird und zunehmend weniger über die Straße. Vor
allem aber ist die Prognose auch deshalb nicht von vornherein düster,
weil sie früh genug kommt und Möglichkeiten lässt, die richtigen
Schlüsse zu ziehen. Dass Bremen sich zusammen mit den Fachleuten der
Deutschen Bahn an einen Tisch setzt, um den Zugverkehr im Bremer
Knoten für die Zukunft in den Griff zu bekommen, ist dabei genau der
richtige Weg. Investitionen in das Schienennetz sind teuer und
benötigen einen langen Vorlauf. Gut beraten, wer rechtzeitig plant
und dies zusammen mit der Bahn tut, auf die es schließlich ankommt.
Klar ist, dass es mit ein paar Korrekturen wie zuletzt dem Ausbau der
„Oldenburger Kurve“ am Bremer Hauptbahnhof nicht getan sein wird. Im
Prinzip benötigt die Stadt weiträumige Umgehungen, die den Verkehr
und seinen Lärm von den Wohngebieten fernhalten. Das ist
ambitioniert, weil möglicherweise neue Trassen gelegt werden müssen.
Doch damit wäre der Knoten, der Bremer Knoten, endlich durchschlagen.

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