Wer sind die Guten? Wenn auf diese Frage alle die
Hand heben können, ist viel geschafft. Mehr, als dass nur für ein
bisschen Bewegung gesorgt wäre. Wie in Obernkirchen, wo eine
Krankenkasse, die Politik, Betriebe und vor allem die Bevölkerung den
einmal genommenen Anlauf zum großen Schwung verstärkt haben, dem
Gesundsein zu einem Gesundheitsbewusstsein zu verhelfen. Fünf
Portionen Gemüse und Obst pro Tag, ausreichend Bewegung, nicht
rauchen und Alkoholkonsum in Maßen – die Verhaltensgrundregeln, die
sich aus der zugrunde liegenden Epic-Studie ergeben, sind Weltwissen.
Beherzigt werden sie deshalb längst noch nicht. Hand aufs Herz, Hand
auf den Bauch – wer wüsste das nicht? Die Obernkirchner haben es
geschafft, der persönlichen Gesundheitsvorsorge Geltung im
alltäglichen Leben zu verschaffen. Das Thema ist präsent in Betrieben
und in Schulen. Die mittlerweile vier Wandelpfade im Zentrum der
Kleinstadt lassen sich nicht nicht so einfach ignorieren. Und wenn
selbst das lokale Geschäftsleben den neuen Gesetzen gehorcht und
Küchenstudios wie Blumenhändler es schaffen, in ihre Werbung
Gesundheitsaspekte einzubauen, ohne dass es komisch wirkt, ist doch
einiges geschafft. Wenn Mitarbeiter plötzlich – wie um die Wette –
Prüfungen zum Sportabzeichen abzulegen beginnen, dürfte es nicht mehr
lange dauern, bis beispielsweise der Pamps von der Speisekarte der
Firmenkantine verbannt ist. Solche kleinen, aber wichtigen Schritte
zu Nachhaltigkeit dürfte es viele geben auf dem Obernkirchner Weg.
Der Mitmacheffekt scheint zu funktionieren, ohne dass Zwanghaftigkeit
die Vorzüge ins Gegenteil verkehrte. Der betrieblichen
Gesundheitsvorsorge, die längst nicht in jedem Unternehmen
selbstverständlich ist, dürfte bald neue Geltung zukommen. Das wird
einer der spannenden Aspekte sein, wenn die Universität Bielefeld das
Fitness-Treiben auf seine Wirksamkeit hin untersucht. Nicht minder
interessant ist, ob die Krankenkasse kostenmindernde Vorsorgeerfolge
feststellt, oder ob sie einfach besonders erfolgreich für sich
Reklame gemacht hat. Auf jeden Fall hat sie es geschafft, weit
größere Kreise als die ihrer Kundschaft einzubeziehen. Die
Momentaufnahme im Städtchen sieht aus, als wären alle Gewinner bei
dieser bewegten Aktion. Alle können sich wie die Guten fühlen – wenn
der Wille zählt und das Bewusstsein das Sein bestimmt.
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