Ein Großteil der Hafen-Akteure in Bremerhaven
erwartet fürs laufende Jahr Wachstum. Das wird allerdings nicht
darüber hinwegtäuschen, dass der deutsche Werftbau insgesamt noch in
der Krise steckt. Denn seit der Finanzkrise sind die Erlöse der
meisten mittelständischen Reeder nach wie vor auf einem Niveau, das
eine Auftragsvergabe für profitable Neubauten bei weitem nicht
zulässt. Ohnehin hat sich der Schiffbau in Serie spätestens seit 2008
aus Deutschland verabschiedet – und er wird auch nicht wieder kommen.
Was noch funktioniert, ist der Bau von Fähren, Jachten,
Kreuzfahrtschiffen und Spezialfahrzeugen für die Offshore-Industrie –
oder der Umbau und die Reparatur solcher Schiffstypen. Diese Arbeiten
erfordern viel Know-how – und das hat sich offenbar am
Werftenstandort Bremerhaven etabliert. Aber auch in diesen Bereichen
werden asiatische Werften aufholen oder haben es zum Teil schon.
Insofern ist es wichtig, dass weiterhin in Bremerhaven an den
richtigen Stellen investiert wird, um einen Vorsprung vor den
Mitbewerbern zu halten. Und da hätte es durchaus Sinn, wenn sich auch
die öffentliche Hand etwa am Bau eines Großdocks beteiligte –
schließlich werden Schiffe allgemein größer.
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