Etwas Grundlegendes verändert sich gerade im 
Automobilgeschäft. Die Hersteller sehen sich seit zwei, drei Jahren 
mit Herausforderungen konfrontiert, die sie gleichzeitig von mehreren
Seiten fordern. Es sind Herausforderungen, die die Hackordnung in der
Branche massiv verändern werden. Herausforderung Nummer 1 ist, sich 
den immer schnelleren Konjunkturverläufen und den massiveren 
Ausschlägen nach oben und unten zu stellen. Dazu gehört, dass die 
Autobauer Strategien und Methoden entwickeln müssen, ihre 
Produktionsabläufe möglichst schnell den wirtschaftlichen Bedingungen
anzupassen. Weil das Autogeschäft global geworden ist, gehört es auch
zum Tagesgeschäft, die von Markt zu Markt oft völligen 
unterschiedliche Nachfrage bedienen zu können. Herausforderung Nummer
2 ist, sich auch den gewaltigen Veränderungen innerhalb der 
Autokonzerne zu stellen. Dazu gehört, dass sich Modellzyklen extrem 
verkürzt haben, die Modellpalette sich aber massiv ausgeweitet hat. 
Der Golf I lief beispielsweise noch acht Jahre, der Golf VI nur noch 
vier Jahre. Nach zwei Jahren, hieß es früher in der Branche, weiß 
man, ob ein Modell ankommt. Heute ist es nach zwei Jahren meist schon
reif für ein erstes sogenanntes Face-Lift. Das wiederum bedeutet 
enorm teure, zusätzliche Forschungs- und Entwicklungsarbeit. 
Herausforderung Nummer 3 ist, die globalen Anforderungen der 
Automärkte zu erfüllen. Wer als Autobauer nur regionale Märkte 
bedient, hat schon verloren. Das zeigen die Fälle Opel, 
Citroen/Peugeot und Ford. Autohersteller müssen heute auf allen 
Märkten präsent sein, um die Schwankungen der Konjunktur auspendeln 
zu können – siehe Herausforderung Nummer 1. Das führt zu einer 
Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Branche: Die großen wie VW, Toyota, 
GM sowie die Premiummarken BMW, Mercedes, Audi, Porsche hüben und 
Wackelkandidaten wie Opel, Ford, PSA, Renault, Mazda drüben. Das 
alles muss aber nicht schlecht sein. Es wird Synergien und 
Kooperationen geben – und am Ende sehr viel Innovation.
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